Ein starkes Team für eine gute Kitaverpflegung
Kindergarten Kunnerwitz
Hohes Engagement für die Ernährung der Kinder
Im Kindergarten Kunnerwitz engagieren sich alle gemeinsam für die ausgewogene und frische Verpflegung der 62 Kinder: die Erzieherinnen, die Eltern, die Mitarbeiterinnen der Küche und auch die Kinder selbst helfen fleißig mit. Es gibt Vollverpflegung aus der hauseigenen Küche, Beete im Garten der Einrichtung und tägliche Ernährungsbildung durch viele kleine und große Aktivitäten.
Der Kindergarten Kunnerwitz liegt im gleichnamigen, ländlich geprägten Ortsteil der Stadt Görlitz. Seit über 20 Jahren befindet sich die Kita in freier Trägerschaft des „Kunnerwitzer Kinder- und Jugendhaus e. V.“ und seit 2017 ist auch die hauseigene Küche in Trägerschaft dieses Vereins.
Vollverpflegung aus der eigenen Küche als Teil der pädagogischen Arbeit
„Die Institution Küche ist fest in unserer pädagogischen Arbeit verankert“, lautet es in der pädagogischen Konzeption der Einrichtung.
Diese beschreibt sehr genau, welche Aspekte dem Team der Einrichtung in Bezug auf Ernährung und Verpflegung wichtig sind. Dass Ernährungsbildung und die Gestaltung der Mahlzeiten eng verzahnt sind, ist für das gesamte Team selbstverständlich.
Mit Hilfe des Engagements der Eltern, des Kitateams und von Fördermitteln des Landkreises und der Stadt Görlitz konnte die Kochküche 2016 umfänglich saniert und modern ausgestattet werden.
Küchenleiterin Mandy Weise und Köchin Cindy Langer bereiten dort jeden Tag Frühstück, Mittagessen und Vesper für die Kinder und das Kollegium der Einrichtung zu. Die Speisepläne sind angelehnt an die DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas. Durch die kurzen Wege zwischen Küche und Kindern sowie Eltern, ist die Kommunikation einfach. Auf Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten kann gut eingegangen werden. Essenswünsche, welche zwischendurch von den Kindern geäußert werden, nimmt sich das Küchenteam zu Herzen und baut sie in den Speiseplan ein.
Der Nutzgarten im Kindergarten – alles fing mit einer kleinen Kräuterschnecke an
Jedes Jahr im Frühjahr gibt es einen Frühjahrsputz im Außengelände der Kita. Vor ca. 5 Jahren wurde dieser von einigen Eltern als Anlass genommen, eine Kräuterschnecke zu errichten, der erste Teil des Nutzgartens. Nach und nach wurde der Garten vergrößert. Mittlerweile gibt es zusätzlich mehrere Gemüsebeete, davon zwei Hochbeete, und ein paar Himbeersträucher.
Aber nicht nur der eigene Garten der Einrichtung wird genutzt. Im Herbst holen die Kinder z B. mit dem Handwagen die Äpfel von den Bäumen des Ortsspielplatzes. Auch weitere Unterstützer geben in der Erntezeit frisches Obst und Gemüse ab. Dieses wird direkt in den Speiseplan integriert oder als Kompott und Mus konserviert.
Ganz alltägliche Ernährungsbildung – die Kinder helfen eifrig mit
Jedes Kind schaut morgens zuerst auf die Speisekarte, denn gleich im Eingangsbereich hängt zusammen mit dem schriftlichen Wochenspeiseplan ein tagesaktuelles Foto vom Mittagessen. So wissen die Kinder auch ohne Hilfe, was es heute gibt.
Auch während des Tages sind die Kinder immer wieder in die Bereitstellung der Verpflegung integriert. Ein Tischdienst holt den Essenswagen aus der Küche, wobei schon die Kleinsten wissen, dass sie, aufgrund der Hygienevorkehrungen, vor der Küche warten müssen und diese nicht betreten dürfen. Der Tisch wird selbstständig gedeckt und der Tischspruch gemeinsam mit den Erzieherinnen ausgewählt. Die größeren Kinder nehmen sich selbstständig ihr Essen. Die Getränke stehen jederzeit als Getränkebar in den Gruppenräumen zur Selbstbedienung zur Verfügung. Die Erzieherinnen der Kindergartengruppen essen mit den Kindern gemeinsam und können so mit gutem Beispiel voran gehen. Nur im Krippenbereich ist dies, aufgrund der kleinen Tische und des hohen Unterstützungsbedarfs der Kinder, nicht möglich.
Neues wird durch die Kinder bewertet
Jedes neue Gericht kommt auf den Prüfstand. In jeweils einer Gruppe darf dazu jedes Kind nach dem Essen, anonym seine Stimme abgeben. Hat es heute geschmeckt?
Je nach Antwort legt das Kind seine Murmel in das Döschen mit dem lachenden oder dem traurigen Gesicht. Für altbewährte Gerichte hat sich das mündliche Feedback etabliert, welches durch die kurzen Wege in der Kita immer beim Küchenteam ankommt.
Hilfe wird auch bei der Gartenarbeit immer gebraucht
Auch im Nutzgarten der Einrichtung sind die Kinder immer dabei: beim Unkraut Jäten in der Kräuterschnecke, Tomaten Ernten für das Vesper oder beim Möhren Gießen im Hochbeet. Natürlich darf auch mal genascht werden. So lernen die Kinder die Nahrungsmittel wertzuschätzen und sind Mitgestalter ihrer Umgebung. „Für die Sonnenblumen dort am Zaun können wir gar nichts“, erklärt Mandy Weise. „Die kleinen Pflänzchen wurden von einem Kind im Frühjahr mitgebracht und die Gruppe hat sich sehr liebevoll und akribisch jeden Tag darum gekümmert“. Durch solches Engagement ist schon vieles im Kindergarten Kunnerwitz entstanden.
Hochbeete © Kindergarten Kunnerwitz
Kochclub – Vorschüler bereiten sich ihr eigenes Vesper zu
Auch der Kochclub ist in der pädagogischen Konzeption verankert. Die Einrichtung hat keine Kinderküche, aber trotzdem können sich die Kinder beim Zubereiten von Speisen der kalten Küche ausprobieren. Nach einer Hygiene- und Sicherheitsbelehrung kann es auch schon losgehen. Die Kinder bereiten Brotaufstriche, Salate oder andere kleine Gerichte zu. Alle zubereiteten Speisen werden gleich im Anschluss oder mit den anderen Kindern zum Vesper verzehrt und schmecken selbstgemacht natürlich gleich nochmal so gut. Beide Küchenmitarbeiterinnen haben sich bei der Sarah-Wiener-Stiftung zu Genussbotschafterinnen schulen lassen.
Resümee und Ausblick
Durch diese Aktivitäten werden die Ernährung und Verpflegung ganz selbstverständlich als Teil der pädagogischen Arbeit gelebt. Es findet eine alltagsnahe und praktische Ernährungsbildung statt, welche vom Küchenpersonal und vom pädagogischen Team unterstützt wird. Die Kinder erleben, wo ihr Essen herkommt, wie die Pflanzen wachsen, welche Tischregeln es gibt und wie sie selbst etwas zubereiten können.
Gesunde Ernährung = Gesunde Entwicklung - diesem Auftrag will das Kitateam gerecht werden und wird auch in Zukunft nicht müde, alle Ressourcen für das Wohl der Kinder auszuschöpfen.
Stand: September 2022