Berichte und Vorträge aus den Fachforen
Forum 1 (Saal 4): Nachhaltige Beschaffung in der Kita- und Schulverpflegung
Eine nachhaltige Kita- und Schulverpflegung beginnt mit der Beschaffung. Maßgeblich für den gesamten Ausschreibungsprozess sind neben der Einbindung von Qualitätskriterien - z. B. der Bevorzugung regionaler und ökologischer Lebensmittel in der Leistungsbeschreibung - eine umfassende Bestandsaufnahme. Bereits hier ist die Abstimmung mit Kitas und Schulen durch ausschreibende Stellen sinnvoll, um alle Beteiligten in den Prozess einzubeziehen.
Referentinnen:
- Anja Erhart, Mitarbeiterin im Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL
- Beate Wunderlich, Referentin im Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft
Vortrag:
Forum 2 (Saal 1): Klimafreundlicher Speisenplan Alles Bio, Regio, Veggie?!
Ende 2020 wurden die DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas und Schulen umfassend überarbeitet. Verpflegungsqualität bezieht nun Aspekte der Nachhaltigkeit in jedem Prozessschritt ein. Das Forum informierte, welche Lebensmittel in diesem Sinne von der DGE empfohlen werden, um den Speisenplan nachhaltig zu gestalten.
Das Projekt NAHGAST – Entwicklung, Erprobung und Verbreitung von Konzepten zum nachhaltigen Produzieren und Konsumieren in der Außer-Haus-Gastronomie zielt auf die Initiierung, Unterstützung und Verbreitung von Transformationsprozessen zum nachhaltigen Wirtschaften in der Außer-Haus-Gastronomie. Im Forum wurde der NAHGAST Rechner vorgestellt, mit dem auf Grundlage einer komplexen Datenbank bestimmt werden kann, wie nachhaltig ein Gericht ist.
Der NAHhaft e. V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich durch Forschung, Beratung, Bildung und Vernetzung für zukunftsfähige Ernährungsstrategien einsetzt und derzeit das IN FORM-Projekt "Bio kann jeder" umsetzt.
Referentinnen:
- Lynn Wagner arbeitet seit 2018 am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie gGmbH, das Verbundpartner im Projekt NAHGAST ist. Außerdem unterstützte sie von 2018-2019 das Projekt KEEKS – „Klima- und Energieeffiziente Küche in Schulen“.
- Dr. Birgit Braun leitet seit 2009 die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Schleswig-Holstein bei der Sektion Schleswig-Holstein der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
- Lene Frohnert vom NAHhaft e. V. setzt das IN FORM-Projekt Bio kann jeder um.
Vorträge:
Forum 3 (Saal 5): Lecker essen ohne Reste – Speiseabfälle in Schulen und Kitas vermeiden
Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen schont wertvolle Ressourcen und kann zu beträchtlichen Kosteneinsparungen führen. Der Blick auf die Speiseabfälle ist der erste Schritt, Ursachen zu erkennen und daraus erfolgreiche Lösungen zu entwickeln. Ziel ist es, Lebensmittelabfälle zu verringern und eine Wertschätzung von Lebensmitteln im Alltag zu etablieren, um eine nachhaltige Kita- und Schulverpflegung auf den Weg zu bringen.
Mit dem Küchenmonitor, einem kostenfreien Online-Instrument, können Küchen und Caterer Speiseabfälle erfassen, indem sie die Produktionsmengen, die Anzahl der geplanten und tatsächlichen Essensgäste und alle Ausgabe- und Tellerreste in den Küchenmonitor eintragen.
Referentin:
- Antonia Blumenthal ist Diplom-Oecotrophologin und arbeitet bei der Verbraucherzentrale NRW im Projekt MehrWertKonsum. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung. Ziel ihrer Beratung ist eine klimafreundliche Gemeinschaftsverpflegung zu etablieren.
Vortrag: Auf Nachfrage bei sorg@slfg.de
Forum 4 (Saal 2): Ernährungsbildung für nachhaltige Entwicklung in Kita und Schule
Ziel von BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung - ist es, Wissen und Werte zu vermitteln, die dabei unterstützen, komplexe Zusammenhänge und die (globale) Auswirkung des eigenen Handelns zu verstehen. In der Ernährungsbildung in Kita und Schule geht es darum, Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu stärken, die ihnen ein bewusstes und nachhaltiges Handeln und Konsumieren ermöglichen.
Albrecht Handke vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus stellte die Sächsische BNE-Strategie und das Eckwertepapier vor. Beispiele der Umsetzung von Ernährungsbildung in Kita und Schule wurden im Anschluss präsentiert: Simone Kruschwitz, Leiterin der Kita Briesnitzer Spatzenvilla, erzählte, wie sie in ihrer Kita alle Altersgruppen für „gesunde Ernährung“ begeistern konnte. In einem Projekt wurden die Kinder spielerisch an eine gesunde Ernährung herangeführt und gleichzeitig das Vesperangebot angepasst. Für die Beschaffung von Hochbeeten wurde auf einen regionalen Anbieter zurückgegriffen. Dr. Birgit Brendel und Claudia Lasarczik von der Verbraucherzentrale Sachsen stellten ihr Angebot für Schulen zur Ernährungsbildung für nachhaltige Entwicklung vor, z. B. die Mach-Bar-Tour für Achtklässler zu Trendgetränken, deren Inhaltsstoffe und Herkunft. Anett Wagner von der BARMER Landesvertretung Sachsen und Marcel Oschmann von der Sarah-Wiener-Stiftung präsentierten abschließend die Initiative „Ich kann kochen!“. Mit einer „Apfelverkostung“ wurde demonstriert, wie man auch mit den einfachsten Mitteln Ernährungsbildung umsetzen kann.
Referent/innen:
- Friederike Hoffmann, Projektkoordinatorin Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen
- Albrecht Handke, Sächsisches Staatsministerium für Kultus, Referat 36 - Politische Bildung, Migration, Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Simone Kruschwitz, Leiterin der Kindertageseinrichtung „Briesnitzer Spatzenvilla” in Dresden
- Claudia Lasarczik und Dr. Birgit Brendel, Verbraucherzentrale Sachsen
- Marcel Oschmann (Sarah-Wiener-Stiftung) und Anett Wagner (BARMER Landesvertretung Sachsen)
Vorträge:
- Albrecht Handke - Forum 4
- Simone Kruschwitz - Forum 4
- Dr. Birgit Brendel_Claudia Lasarczik - Forum 4
- Marcel Oschmann_Anett Wagner - Forum 4
Forum 5 (Saal 3): Alle an einen Tisch! Mit diesen Tools gelingt die Qualitätsentwicklung
Damit eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Kita- und Schulverpflegung dauerhaft etabliert werden kann, bedarf es geregelter Verantwortlichkeiten, Kommunikationswege und geeigneter Instrumente zur Qualitätsentwicklung.
Im Forum wurden erprobte Tools zur Qualitätsentwicklung wie Die Toolbox für mehr Qualität in der Kita- und Schulverpflegung sowie das Webtool unser.schulessen vorgestellt. Außerdem gab es einen Ausblick auf geplante Tools wie ein Bewertungsinstrument für Nachhaltigkeit in der Schulverpflegung oder die Zukunftswerkstatt Schulmensa, ein Planspiel zur Einbeziehung von Schülerinnen und Schüler.
Referent/innen:
- Wiebke Helmcke, IN FORM Projekt, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen
- Franziska Geiger, IN FORM Projekt, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz
- Jens Luther, Projektverantwortlicher Kita, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Brandenburg
Vortrag:
Ansprechpartnerin:
Manuela Sorg, Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen
Tel.: 0351 501936-63
vernetzungsstelle@slfg.de