Netzwerkveranstaltung zum ‚Modellprojekt Riesa‘ blickt auf zwei Jahre Qualitätssicherung zurück
Über den Zeitraum von zwei Jahren begleitete die Vernetzungsstelle im Rahmen eines Modellprojekts die Stadt Riesa bei der Verbesserung und Sicherung der Qualität in der Kita- und Schulverpflegung. Dabei sollten der Austausch zwischen den Akteuren und Entscheidern (Träger, Kitas, Schulen, Eltern, Schüler/-innen, Speisenanbieter) gestärkt sowie Verpflegungsausschüsse in den Kitas und Schulen beim Einsatz geeigneter Instrumente (z. B. zur Speisenplananalyse, für Schülerbefragungen, Erstellung von Leistungsverzeichnissen) unterstützt werden. Auf der Netzwerkveranstaltung Kita- und Schulverpflegung in Riesa Ende November dieses Jahres kamen alle Akteure, die das Projekt mitgestaltet haben, zusammen, um gemeinsam auf die letzten zwei Jahre zurückzublicken und Ideen für eine zukunftsweisende Kita- und Schulverpflegung in Riesa auszuloten und in Leitsätzen zu verankern.
Alles begann im Sommer 2017 mit der Zusage der Stadt Riesa für die Projektteilnahme. Gemeinsam mit der Vernetzungsstelle richtete die Stadt ein Steuergremium ein, das den partizipativen Prozess auf kommunaler Ebene koordinieren sollte. Zur Auftaktveranstaltung im Riesaer Ratssaal im November 2017 wurden die 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Schul- und Kitaleitungen der 8 Kitas und 11 Schulen, Elternvertreter und Speisenanbieter über das Vorhaben und weitere Prozedere informiert. Während die Mitarbeiter der Vernetzungsstelle anfangs noch in viele fragende Gesichter blickten, als die Begriffe „Kommunikationsstrukturen“ und „Qualitätssicherungsinstrumente“ fielen, füllte sich das ‚Projektkonstrukt‘ nach und nach durch alle Beteiligten mit Leben.
Die teilnehmenden Kitas und Schulen wurden bei der Gründung und Arbeit von Verpflegungsausschüssen vor Ort begleitet. Der „Check vor Ort“ erfasste die Qualität der Verpflegung, aber auch wichtige Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen wie Pausenzeiten und Raumgestaltung. Bedarfe und Ziele wurden dann gemeinsam in den Gremien abgeleitet.
Eine ganze „Werkzeugkiste“ an bedarfsorientierten und praktisch anwendbaren Tools und Hilfsmitteln zur Qualitätssicherung entstand – gemeinsam mit der Verbraucherzentrale Thüringen, die als Kooperationspartner parallel in der Stadt Jena das Projekt umsetzte. Ein Tool zur Schallpegelmessung, eine Vorlage zur Wartezeitenerfassung und ein Warmhaltezeit-Check für alle Verpflegungssysteme wurden u. a. entwickelt. Verschiedene Fragebögen zur Erfassung der Zufriedenheit der Schüler-, Eltern- und Erzieher mit dem Schulessen und der Essatmosphäre wurden angewandt und ermöglichen auch perspektivisch ein regelmäßiges Feedback.
Wichtige Punkte in den Befragungen waren die Optimierung der Speisenpläne, die Anpassung der Essenszeiten sowie die Verschönerung der Speiseräume. Die Ergebnisse der Befragungen wurden durch Ergebnisplakate innerhalb der Einrichtungen und auf der Netzwerkveranstaltung kommuniziert (s. Abbildungen).
Was in den Kitas und Schulen insgesamt passiert ist, zeigt auch die Ergebnispräsentation zur Netzwerkveranstaltung. Einen kleinen Einblick für die Aktivitäten in den Schulen zeigt folgende Statistik.
Kurze Statistik: Wie viele Schulen sind auf welche Weise aktiv geworden?
Im Rahmen der Netzwerkveranstaltung präsentierte die Stadt die im Steuergremium erarbeiteten Leitsätze zur Qualitätsentwicklung in der Kita- und Schulverpflegung, die anschließend an Gesprächsinseln diskutiert wurden. Die Leitsätze formulieren ein gemeinsames Verständnis von Verpflegungsqualität und beschreiben ein ganzheitliches Konzept zur Qualitätssicherung, welches in Riesa zukünftig in Zusammenarbeit mit den Kitas und Schulen umgesetzt werden soll. Die Leitsätze geben damit einen wichtigen Rahmen vor, schränken jedoch die Kreativität in der Umsetzung der Kitas und Schulen nicht ein. Die Leitsätze finden Sie >>HIER<<.
„Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen des Projekts eine intensivere Kommunikation zwischen der Stadt, den Einrichtungen und dem Speisenanbieter aufbauen konnten und möchten dies beibehalten“, resümieren Angela Mittag und Winnie Teichmann vom Amt für Bildung Kultur und Soziales der Stadt Riesa. Frau Dr. Clausen vom Nationalen Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) betont in ihrem Statement: „Auch auf Bundesebene wissen wir, dass die Ansprüche an eine gute Kita- und Schulverpflegung sehr hoch sind. Von heute auf morgen lässt sich häufig nicht alles umsetzen.“ Dr. Clausen lobt das Engagement und rät den Riesaer Akteuren Schritt für Schritt mit Geduld vorzugehen.
Passender Weise fand die Netzwerkveranstaltung am Sächsischen Tag der Kita- und Schulverpflegung statt, zu dem die Vernetzungsstelle jedes Jahr Speisenanbieter, Kitas und Schulen aufruft, mit ihrem Engagement ein Zeichen für die gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen zu setzen … und Engagement für die Gesundheit ihrer Kinder und Jugendlichen haben die Riesaer einmal mehr an dieser Stelle bewiesen! Wir sagen danke für die kooperative Zusammenarbeit!
Dieses Projekt wurde im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes für gesunde Ernährung und mehr Bewegung IN FORM durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
weitere Infos zum Projekt >>HIER<<
Kontakt:
Wiebke Helmcke, Projektkoordinatorin
Tel.: 0351 501936-62
E-Mail: helmcke@slfg.de
Manuela Sorg, Projektleitung
Tel.: 0351 501936-63
E-Mail: sorg@slfg.de