Gemeinsam Qualität sichern – so gelingt Kita- und Schulverpflegung
+++ Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung Sachsen und Thüringen veranstalteten Forum und stellten neue Toolbox zur Qualitätsentwicklung vor +++
Seit vier Jahren beraten und begleiten die Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung in Sachsen und Thüringen im Rahmen eines Projektes Kita- und Schulträger. Ziel war es, die Qualität der Verpflegung nachhaltig zu verbessern. Seit dem Projektstart 2017 nahmen insgesamt sechs Träger dieses Angebot in Anspruch. Die Träger kamen aus Riesa, Radebeul, Großenhain und Niederau (Sachsen) sowie aus Jena und dem Landkreis Sömmerda (Thüringen).
Die Ergebnisse dieser gemeinsamen Arbeit präsentierten die Vernetzungsstellen am 26. November 2020 im bundesweiten Forum „Gemeinsam Qualität sichern – So gelingt Kita- und Schulverpflegung in der Kommune“ vor ca. 100 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, sowie Dirk Adams, Thüringer Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, dankten in ihren Grußworten allen Beteiligten für ihre intensive Arbeit und bestärkten alle Träger von Kitas und Schulen, sich weiter für eine gute Verpflegung in Kitas und Schulen stark zu machen.
Einen schwungvollen und fundierten Einstieg in die Thematik der Qualitätsentwicklung gab Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, Professorin für Ökotrophologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) bis 2016 und Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bis 2019. „In wen lohnt es sich zu investieren, wenn nicht in unsere Kinder?“, stellte sie als offene Frage in den Raum, nachdem sie aufzeigte, dass die Essumgebung, Hygiene, Essenszeit und natürlich auch die Qualität auf dem Teller stimmen muss, wenn es mit Verpflegung gut funktionieren soll.
Handlungsempfehlungen für Träger von Kitas und Schulen
Manuela Sorg, Leiterin der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Sachsen, und Alexandra Lienig, Leiterin der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Thüringen, nahmen die Teilnehmenden mit zu einem Rückblick auf vier Jahre Projektarbeit. Beide betonten, wie wichtig in der Arbeit mit den Modellkommunen die Kommunikation miteinander ist und, dass es vor allem in den Schulen und Kitas den oft bemühten „Kümmerer“ braucht – genauso wie das Engagement vieler.
In der neuen Broschüre „Gemeinsam Qualität in der Kita- und Schulverpflegung entwickeln – Handlungsempfehlungen für Träger von Kitas und Schulen“ ist der Prozess einer partizipativen Qualitätsentwicklung beschrieben. Ergebnisse und Erfahrungen der beteiligten Modellkommunen sind aufgegriffen, Herausforderungen und Gelingensfaktoren herausgearbeitet.
Ein kostenfreier Download ist hier möglich!
Erfahrungen aus den Modellkommunen
Akteure aus den Modellkommunen berichteten in einer Podiumsrunde „Aus der Praxis für die Praxis“, wie solch ein Prozess der Qualitätsentwicklung in der Kita- und Schulverpflegung gelingen kann. Steffi Radestock, Leiterin des Fachgebiets Schule und Sport betonte dabei, dass im Landkreis Sömmerda durch die intensive Arbeit am Leistungsverzeichnis in der Ausschreibung auch die Essensteilnehmerzahlen deutlich gesteigert werden konnten. Jeannette Kunert, Sachgebietsleiterin Kindertagesstätten stellte die Arbeit der gegründeten Verpflegungstandems der fünf Kitas der Stadt Radebeul vor: „Der Austausch und das Feedback zum Kita-Essen sind wesentlich konstruktiver geworden“, berichtete sie und betonte dabei, dass „der Blick von außen durch die Vernetzungsstelle sehr hilfreich war, um vorhandene ‚Baustellen‘ zu identifizieren und Lösungswege aufzuzeigen.“ Einigkeit bestand in den Modellkommunen darüber, dass Verpflegung ein Dauerthema ist, an dem man dranbleiben muss. Dies bestätigte auch Dr. Kathi Masuhr, freie Evaluatorin des Projekts. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Motivationsarbeit das A & O ist: „Einige Einrichtungen gehen proaktiv vor, andere wiederum schauen erstmal, was die anderen so machen und brauchen etwas mehr Unterstützung.“
weitere Infos zu den sächsischen Modellkommunen >>HIER<<
Toolbox für mehr Qualität in der Kita- und Schulverpflegung
Im Fokus der vierjährigen Arbeit stand des Weiteren die Erarbeitung geeigneter Instrumente für die Qualitätskontrolle und -entwicklung. Wiebke Helmcke und Mike Ogorsolka, die Projektkoordinatoren aus Sachsen und Thüringen stellten, „Die Toolbox für mehr Qualität in der Kita- und Schulverpflegung“ vor, die ab sofort für alle unter www.toolbox-verpflegung.de verfügbar ist. Hier sind kostenfrei Tipps und Arbeitshilfen zur Gründung eines Verpflegungsausschusses oder detaillierte Speisenplan-Checks hinterlegt – eine echte „Schatzkiste“ gefüllt mit Handwerkszeug, um die Qualitätsentwicklung auch in den Einrichtungen sicher an den Start zu bringen.
Das bundesweite Forum wurde als Live-Stream übertragen und mit viel Wortwitz von Christian Stadali, Wortwerk Weimar, moderiert.
Das Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ finanziert.
Kontakt:
Manuela Sorg, Projektleiterin
Tel.: 0351 501936-63
E-Mail: sorg@slfg.de
Wiebke Helmcke, Projektkoordinatorin
Tel.: 0351 501936-62
E-Mail: helmcke@slfg.de